Kennt Ihr auch die Pferde, die soooooo süüüüß sind, dass man sie den ganzen Tag nur knuddeln könnte? Leider sind das auch oft die Pferde, die den Menschen auf die Füße treten, sich am Halfter hinterherzerren lassen oder wahlweise einfach vorwegpreschen, die nicht stehenbleiben können oder sich vor jedem Vogelpups erschrecken, kurz gesagt, die in der Partnerschaft bestimmen, was passiert und was nicht.
Partnerschaft funktioniert logischerweise nur mit mindestens zwei Partnern. Nun hat das Pferd erst einmal keine wirkliche Motivation, uns als Partner anzuerkennen. Wenn es Futter, Kumpels und Sicherheit (Stall, Koppel, Herde) hat, braucht es uns eigentlich nicht. Deshalb müssen wir bei unserem Umgang zeigen, dass es sich doch lohnt, sich für uns zu interessieren.Weil wir zum Beispiel Sicherheit bieten, weil bei uns Komfort ist und weil wir in Situationen, in denen es vielleicht unruhig wäre, Ruhe ausstrahlen.
Das bedeutet für uns aber vor allem eins: Wir müssen verdammt hart an uns arbeiten, damit das Pferd uns als verlässlich und kompetent anerkennt. Unsere Körpersprache muss stimmen, unsere Präsenz, unser Timing, wir müssen wissen, wie Pferde denken und handeln, was sie brauchen, was wir mit ihnen machen wollen und wie wir ihnen das am besten vermitteln. Darüber hinaus müssen wir unser Körpergefühl ständig schulen, damit wir am Boden und im Sattel verständlich und angenehm "rüberkommen". Ganz schön viel auf einmal, oder?
Kein Wunder, dass sich viele mit ihrem Pferd irgendwie arrangieren, weil es ihnen zu anstrengend ist, immer konsequent und verlässlich zu sein. Oder weil sie Angst haben, dass das Pferd sie dann nicht mehr liebt!
Wobei eher das Gegenteil eintritt, denn Pferde hängen sich an den, der gut führen kann und geliebt wird auch untereinander eher selten, sondern respektiert und anerkannt.
Je mehr ihr also an Eurem Horsemanship arbeitet, desto fester wird die Bindung zwischen Euch und Eurem Pferd werden und ihr könnt Dinge machen, die Ihr vorher nicht für möglich gehalten hättet.